Arbeitsplatzgestaltung von morgen
Studie Arbeitsplatzgestaltung für die Generation Z
Bald gehen sie in Rente, die Babyboomer. Gehören Sie dazu, also sind Sie auch rund um die Sechziger Jahre geboren? 1,3 Millionen Menschen werden ihre Bürostühle gegen den Fahrersitz eines Wohnmobils oder ihre Gartenliege austauschen. Wer rückt dann nach und gestaltet die Arbeitswelt von morgen?
Wir haben uns die Generation Z, also die Menschen, die zwischen 1999 und 2019 in die digitale Welt hineingeboren wurden, mit ihren Wünschen und Erwartungen näher angesehen und diese Ergebnisse mit Antworten von Unternehmensentscheiderinnen und -entscheidern verglichen. Herausgekommen ist ein Factbook, an dem sich Unternehmen orientieren können, wenn sie im War for Talents zu den Gewinnern gehören möchten. Hier stellen wir Ihnen die zentralen Erkenntnisse vor.
Methodik, die unserer Studie zugrunde lag
Wesentliche Erkenntnisse stammen aus zwei Umfragen zum Thema „Digitale Arbeitswelten“, konzipiert vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag von König + Neurath. Durchgeführt wurde sie von der YouGov Deutschland GmbH sowie der GESS Phone & Field Marktforschung GmbH.
In der ersten Umfrage wurden etwa 1.000 Schüler und Studierende im Alter von 16 bis 30 Jahren mittels eines Online-Fragebogens befragt. Also genau die Personen, die künftig als Arbeitnehmende in den neuen Arbeitswelten tätig sein werden. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind jeweils bevölkerungsrepräsentativ hinsichtlich Alter und Geschlecht in Deutschland.
Darüber hinaus wurden in einer zweiten Umfrage etwa 100 Geschäftsführende oder Personalverantwortliche in Unternehmen mit 300 oder mehr Beschäftigten telefonisch befragt. Gegenstand beider Umfragen waren die gleichen Themengebiete. Dazu gehörte die Attraktivität von Arbeitgebern und dem konkreten Arbeitsplatz sowie der Wandel von Arbeitswelt, -organisation und -kultur.
Ergebnisse: generelle Zahlen und Erkenntnisse
In unserer Studie beleuchteten wir viele verschiedene Aspekte des Arbeitslebens. Wir richteten zunächst den Blick aus einer Makroperspektive heraus auf den gesamten Arbeitsmarkt und nahmen dann die Erwartungen der Generationen X,Y und Z, Fragen zur Arbeitgeberattraktivität, Wünsche an die Arbeitsplatzgestaltung und die Organisation der Arbeit genauer unter die Lupe. Wer wird zukünftig wo arbeiten und wie wird diese Arbeit aussehen? Hier einige Antworten auf diese Fragen:
Wer ist die Generation Z?
Nach den Millennials mit ihrem Geburtstag rund um die Jahrtausendwende erobert nun nach und nach die Generation Z (Jahrgänge ab 1999) den Arbeitsmarkt. In der digitalen und vernetzten Welt fühlt sie sich zu Hause, Laptops und Handy gehören für sie zum Alltag. In Deutschland gehören rund 10 Prozent der Bevölkerung zur Generation Z.
Arbeitsbedingungen – ein wichtiger Faktor für alle
Mitarbeitende, die die Arbeitsbedingungen als sehr gut bewerten, sind auch insgesamt überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Arbeitgeber und empfehlen diesen zu 98,3 Prozent weiter.
Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?
Was erachten Unternehmen als wichtig? Was wünschen sich Mitarbeitende? Sicherheit steht bei den Arbeitnehmern von morgen an erster Stelle. Für 91 Prozent ist ein Unternehmen dann attraktiv, wenn es den Angestellten einen sicheren Arbeitsplatz bietet (befragt wurden Schüler und Studierende im Alter von 16 bis 30 Jahren). Auf der Arbeitgeberseite ist der Anteil der Unternehmen, die die Arbeitsplatzsicherheit als essenzielles Merkmal ihrer Attraktivität für potenzielle Arbeitnehmer sehen, mit 77 Prozent allerdings etwas geringer. Wichtiger ist für sie ein positives Image. Was den Stellenwert von Weiterbildungsmöglichkeiten angeht, herrscht eine größere Einigkeit.
Weitere spannende Ergebnisse: Aus Sicht der künftigen Arbeitnehmenden ermöglichen attraktive Arbeitgeber außerdem eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Ein möglichst hohes Gehalt ist hingegen „nur“ für 82 Prozent der Arbeitnehmer wichtig.
Bürowelten: Bedeutung von Einzelbüros für einen attraktiven Arbeitsplatz
Ein überraschendes Ergebnis: „Personen, die im Laufe ihres Arbeitstages unterschiedliche Arbeitsplätze nutzen – also neben dem Schreibtisch auch Lounges, Teeküchen oder den Außenbereich –, sind deutlich informiert als Personen, die nicht den Arbeitsplatz wechseln. Zudem entwickeln sie deutlich mehr Ideen und Lösungen.“
Quelle: Fraunhofer Institut
Gesundheit in Zahlen
Auch für die jüngeren Generationen ist Bewegungsmangel und der Blick aufs digitale Gadget ein gesundheitlicher Risikofaktor – allerdings ist das Bewusstsein dafür noch nicht so stark ausgeprägt. Fakt ist: Die krankheitsbedingten Fehltage je Arbeitnehmer wuchsen in den letzten Jahren wieder an und betrugen im Jahr 2018 10,6 Prozent.
Auf Gesundheit eingerichtet
Die Förderung der Gesundheit ihrer Angestellten fängt bei einem Großteil der Arbeitgeber schon bei den Möbeln an. Rund drei Viertel der befragten Unternehmen haben gesundheitsfördernde Möbel wie höhenverstellbare Tische in den Büros stehen. Es mag eventuell dem jungen Alter geschuldet sein, dass „nur“ für ungefähr zwei Drittel der angehenden Arbeitnehmer dies ein wichtiges Element bei einem Arbeitsplatz ist.
Organisation der Arbeit: Flexibilität
Flexibler Arbeitsalltag, selbstverantwortliches Arbeiten – unsere Studienergebnisse stammen aus der Zeit vor der Covid 19 Pandemie. Schon hier zeichnete sich jedoch der Trend zum Arbeiten im Homeoffice deutlich ab.
Arbeitsstrukturen zu verändern, ist ein stetiger Prozess. Auf einer Skala, an deren einem Ende die komplette Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben steht und am anderen das unternehmerische Ziel, besser, effizienter und innovativer zu sein als der Wettbewerb, bewegen sich die Positionen aufeinander zu. Dazu trug auch die Pandemie einen Teil bei.
Wie arbeiten Menschen zusammen?
Die Zusammenarbeit wird nach Überzeugung der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden künftig stärker durch digitale Möglichkeiten geprägt sein. So sind 82 Prozent der Arbeitnehmer von morgen der Meinung, dass die Mitarbeitenden in Zukunft noch mehr virtuell und vernetzt zusammenarbeiten. Diese Einschätzung wird dabei von mehr als vier Fünftel der Unternehmen geteilt.
Arbeitszeit und Arbeitsort flexibel gestalten
Die digitale Arbeitswelt wird durch mehr Flexibilität geprägt. So sind etwas mehr als die Hälfte der angehenden Arbeitnehmer der Meinung, dass die Flexibilität hinsichtlich dem Arbeitsort wichtiger wird. In Bezug auf Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeit sehen es sogar 58 Prozent so. Die Unternehmen sind von dieser Entwicklung noch überzeugter: Bei der Flexibilität der Arbeitszeit sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, bei der Flexibilität hinsichtlich dem Arbeitsort erwarten dies 72 Prozent
In der Gestaltung der Arbeitsstrukturen, des Arbeitsplatzes und der Räumlichkeiten steckt ein enormes Potenzial. Die Wünsche der jüngeren Generationen ernst zu nehmen, mit der eigenen Arbeitskultur und den unternehmenseigenen Zielen abzugleichen und Lösungen zu finden, kann sich in einen entscheidenden Erfolgsfaktor verwandeln, wenn es darum geht, die besten Arbeitskräfte für die eigenen Aufgaben zu gewinnen. Wir unterstützen Sie dabei, innovative Arbeitswelten zu gestalten, die Raum für Veränderung bieten.
Entdecken Sie unsere flexiblen Möblierungskonzepte:
Quelle: Wandel, Werte, Zukunft. Studie Arbeitsplatzgestaltung für die Generation Z. Die Effekte auf Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität. Herausgegeben von König + Neurath. Konzept und Recherche: Handelsblatt Research Institut. Oktober 2019
weitere Impulse stammen von hier:
https://www.deutschlandfunk.de/neue-ruhestaendler-baby-boomer-gehen-in-rente.1148.de.html?dram:article_id=479806