Gute Raumakustik

Gesunde Räume gestalten

Wie Optik und Akustik das Raumerlebnis beeinflussen

Gestaltet man Räume nun möglichst effizient und wirtschaftlich? Oder so, dass sich die unterschiedlichsten Menschen darin wohlfühlen? Es geht beides! Denn auch wenn Büros aktuell häufig hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand gestellt werden, so muss sich eine Flächenreduktion nicht unbedingt nachteilig auf Komfort und Gesundheit auswirken.

Eine Aufgabe der Bürogestaltung ist es, die richtige Balance zwischen Kommunikation und Konzentration zu ermöglichen. Denn beides sind zentrale Faktoren für das Gelingen von gemeinsamer Arbeit. Während Farben, Stile und Materialien tatsächlich je nach Geschmack unterschiedlich bewertet werden, haben manche Einrichtungsfaktoren auch objektiv betrachtet einen direkten Einfluss auf das Wohlfühlen: Eine gute Beleuchtung, Belüftung und Akustik wirken sich immer positiv auf das individuelle Erleben aus. Um mehr über die akustische Optimierung von Räumen zu erfahren, haben wir uns mit dem Akustikexperten Uwe Seubert ausgetauscht, der uns ganz komprimiert wichtige Einblicke lieferte.

Woran erkennt man eine gute Akustik?

Zuerst einmal ist ein genaues Hinhören gefragt. Und dann der Blick auf die verbauten Materialien oder gar fehlenden Maßnahmen. Oft ist es die relativ gute Schallabsorption, die Probleme bei der ungewollten Sprachverständlichkeit verursacht. Daher ist das Zusammenspiel von Absorption und Abschirmung wichtig für eine bestmögliche Akustik.

Wie analysiert ein Akustikprofi die Raumqualität?

Der Raumakustiker Uwe Seubert bietet seinen Kundinnen und Kunden eine 360°-Analyse, die möglichst alle Einflüsse auf die Arbeitenden berücksichtigt: Arbeitsorganisation, Prozessplanung, räumliche Bedingungen, bis hin zur Realisierung von Möblierungskonzepten. Alles in allem eine interdisziplinäre Teamarbeit, bei der er gerne auf die Zusammenarbeit mit König + Neurath setzt.

Und dann: Wie verbessert man die Akustik?

Da viele Faktoren eine Rolle spielen, führen ganz unterschiedliche Maßnahmen zum Ziel. Eine pauschale Antwort gibt es für den Akustikprofi nicht, dennoch verweist er auf die Beseitigung von Störfaktoren: Die entsprechenden Sprachfrequenzen können mit akustischen Materialien absorbiert werden, damit sich die so genannte Nachhallzeit verkürzt. Entsprechende Schallschirme bilden Schallbarrieren im Raum. Die Skizzen zur Schallausbreitung zeigen, wie Abschirmungen praktisch funktionieren.

Wie kann man die Akustik am Arbeitsplatz mit einfachen Mitteln verbessern?

Experten verweisen darauf, dass gute Raumakustik immer das Zusammenspiel aus vielen Maßnahmen ist. Im ersten Schritt hilft folgende Erkenntnis: Wen ich im Büro ohne Glasscheibe oder andere transparente Barrieren sehen kann, den oder die kann ich auch hören. Im nahen Umfeld ist das durchaus gewollt, aber bei größeren Entfernungen zeigen sich hier die Störfaktoren. Hier gilt es, die direkte Schallverbindung durch Barrieren zu unterbrechen. Für sich allein gesehen, ist das hilfreich, auch wenn es noch keine umfassende Gesamtlösung darstellt.

Gutes Arbeitsumfeld für effizientes Arbeiten

Menschen empfinden Geräusche situativ unterschiedlich. Dennoch gilt Lärm als die am häufigsten genannte Störquelle im Büro. Eine gute Akustik resultiert aus den unterschiedlichsten Maßnahmen wie Bodenbelägen, Textilien (Vorhänge oder auch Akustikbilder) sowie Mobiliar (Stellwände, Paneele oder akustisch wirksame Fronten von Möbelstücken) bis hin zur schallabsorbierenden Beleuchtung. Alle diese Faktoren verfügen zudem über einen Mehrfachnutzen: So werden Textilien und unterschiedliche Oberflächenqualitäten oft mit Behaglichkeit assoziiert und Abschirmungen oder Möbel, die als Raumtrenner fungieren, kreieren Privatsphäre. Wie auch immer Sie Ihre Räume akustisch optimieren, der Zugewinn ist immens. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

Am Bildschirmarbeitsplatz sollte laut Arbeitsstättenverordnung und VDI Richtlinie der Geräuschpegel für geistige Tätigkeiten im Mittel eines Acht-Stunden-Tages höchstens 55 dB(A) betragen. 55 cB(A) ist eine Lautstärke, die zwischen leisem und normalem Sprechen.

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