Interview zur Nachhaltigkeit
Wir arbeiten hoch motiviert daran, unseren ökologischen Fußabdruck deutlich zu verkleinern
Wir alle hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck. Dieser Nachhaltigkeitsindikator bringt zum Ausdruck, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Rohstoffen zu decken. Klar ist: Wir Menschen leben auf zu großem Fuß. Aktuell bräuchten wir 1,7 Erden, um unseren aktuellen Lebensstil aufrecht zu erhalten. Daran etwas zu ändern, sollte das Ziel aller Menschen und auch von Unternehmen in den Industrienationen sein.
Was können wir als Unternehmen tun, um den ökologischen Fußabdruck zu verbessern? Und wie können wir unseren Kundinnen und Kunden Produkte anbieten, die sie mit einem guten ökologischen Gewissen kaufen, weil sie ihre eigene Nachhaltigkeitsbilanz damit optimieren? Die jüngst an König + Neurath Produkte vergebenen Zertifizierungen „Möbel Made in Germany“, der European LEVEL und der Blaue Engel verweisen auf einen Weg, den wir uns von unserem Nachhaltigkeitsexperten Johannes Brennig näher erläutern ließen. Wir wollten noch mehr über die Umwelt- und Effizienz-Aktivitäten von König + Neurath erfahren.
Was tun wir für einen kleineren ökologischen Fußabdruck? Und wann haben wir damit angefangen?
Johannes Brennig: Im Grunde ist Nachhaltigkeit schon seit der Firmengründung ein Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Die Familie König war seit jeher für ihren Weitblick und ein gutes Gespür für Innovationen bekannt. Als Familienmensch war Egon Königs Wunsch natürlich, seinen Nachkommen nicht nur ein rentables Unternehmen, sondern auch eine intakte Umwelt zu hinterlassen. Deshalb war König + Neurath 2000 eines der Gründungsmitglieder der Umweltallianz Hessen und hat im selben Jahr die damals größte Photovoltaikanlage in Hessen gebaut.
Auf welche Nachhaltigkeitsaktivitäten von König + Neurath sind Sie besonders stolz?
Johannes Brennig: Wir haben 1996 ein Umweltmanagement-System eingeführt, das seit 1998 nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert ist. 2015 kam dann noch die Zertifizierung des Energiemanagements nach DIN EN ISO 50001 dazu. Außerdem sind wir seit 2016 Teil des UN Global Compact, einer weltweiten Initiative zur unternehmerischen Verantwortung.
Wie steht es konkret um die Nachhaltigkeit von Produkten?
Johannes Brennig: Ein Großteil unserer Produkte ist mehrfach zertifiziert. Hier ist das wichtigste und bekannteste Umweltlabel für Deutschland der Blaue Engel. Vom TÜV lassen wir zudem Schadstoff- und Emissionsprüfungen der eingesetzten Materialien durchführen. Auch auf Zertifizierungen wie „Geprüfte Sicherheit“, Ergonomie-Prüfungen und „Quality Office“ legen wir großen Wert.
Warum haben wir jüngst den Blauen Engel aufgenommen?
Johannes Brennig: Weil er sehr bekannt, hoch angesehen und in unserer Branche verbreitet ist. Die Kriterien entwickelt das Umweltbundesamt, sie stammen also von einer neutralen Stelle. Wir setzen die Zertifizierung für unsere Produktbereiche Büromobiliar und Sitzmöbel ein, weil wir wissen, dass sie oft für Ausschreibungen relevant ist. Die Kriterien werden regelmäßig überprüft und an aktuelle Entwicklungen angepasst.
Ganz aktuell ist König + Neurath mit dem Label „Möbel Made in Germany“ ausgezeichnet worden, was bedeutet das für das Unternehmen?
Johannes Brennig: Produkte aus Deutschland genießen ein hohes Ansehen. In einer globalen Studie aus dem Jahr 2016/17 wurde „Made in Germany“ als das beliebteste Herkunftslabel ermittelt, gefolgt von der Schweiz auf Platz 2 und Made in EU auf Platz 3. Mit dem Qualitätslabel „Möbel Made in Germany“ gibt es nun einen klaren Rahmen, wann ein Produkt als „Made in Germany“ deklariert werden darf. Wir freuen uns, dass jetzt ein Großteil unseres Produktportfolios zertifiziert wurde.
Welche Vorteile bietet der Produktionsstandort Deutschland?
Johannes Brennig: Er bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Design, Entwicklung, Fertigung, Logistik und Qualitätsüberwachung finden alle vor Ort und aus einer Hand statt. Unsere Lieferantenstruktur ist auf Deutschland und die Nachbarländer ausgerichtet, so dass klar ist, dass hohe Sozialstandards eingehalten werden. Das beschert uns auch kurze Transport- und Kommunikationswege.
Welche Zertifizierung gibt es auf internationaler Ebene?
Johannes Brennig: Vor kurzem wurde ein Großteil des Sortiments nach dem European
LEVEL-Nachhaltigkeitsstandard mit dem höchsten Nachhaltigkeitsniveau, LEVEL 3, ausgezeichnet. Der schwer zu fassende Begriff der Nachhaltigkeit wird so mess- und vergleichbar. Die Bedeutung des Zertifikats ist wirklich wichtig, wir reden hier nicht von Auszeichnungen zu Marketingzwecken. Hier werden alle Faktoren der Nachhaltigkeit auf Produkt-, Unternehmens- und Lieferantenebene auf Herz und Nieren geprüft. Für mich ist der Standard sogar den Anforderungen des Blauen Engels überlegen. Deshalb sind wir sehr stolz, dass wir das höchste Niveau erreicht haben.
Mehr über unsere weiteren Zertifizierungen wie SCS Indoor Advantage Gold, eines der weltweit bekanntesten und meistgenutzten Emissionsgütesiegel.